Was ist der Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert? Worauf kommt es beim Brennholz wirklich an? Wie schneidet es im Vergleich zu Erdöl und Erdgas ab?

Brennholz wird manchmal auch Feuerholz oder Energieholz genannt. Es wird typischerweise zum Heizen oder Kochen genutzt. In der Literatur und auf vielen Onlineportalen finden sich häufig Angaben zum Brennwert und Heizwert. Worin liegt der Unterschied dieser beiden Werte? Welcher ist der entscheidende?

 

Der Brennwert wird entweder als Hs oder als B angegeben. Früher wurde er zudem kalorischer Brennwert oder oberer Heizwert Ho genannt. Er ist ein Maß für die in einem Stoff enthaltene chemisch gebundene Energie. Der Brennwert eines Brennstoffes gibt somit die chemisch gebundene Energie (Reaktionsenthalpie) an, die bei der Verbrennung und anschließender Abkühlung der Verbrennungsgase auf 25 °C sowie deren Kondensation freigesetzt wird.

 

Der Heizwert wird heute mit Hi angegeben - früher als unterer Heizwert Hu. Im Gegensatz zum Brennwert bezeichnet der Heizwert die Energie, welche bei der Verbrennung und anschließenden Abkühlung auf die Ausgangstemperatur des brennbaren Gemisches frei wird. Dabei liegt das Verbrennungswasser noch gasförmig vorliegt. Der Heizwert von wasserstoffreichen Brennstoffen - wie im Falle von Holz - ist deshalb deutlich geringer als deren Brennwert.

 

Von zentraler Bedeutung für den "Wert von Brennholz" ist deshalb der Heizwert. Während in Deutschland in der Regel technisch und kaufmännisch der Heizwert in Steinkohleeinheiten angegeben wird, wird er international für gewöhnlich in Öleinheiten (ÖE) deklariert. Waldfrisches Holz besitzt einen Heizwert von etwa 6,8 MJ/kg - abhängig von der Baumart etwas mehr oder weniger. Nadelholz hat tendenziell einen etwas höheren Heizwert je Gewichtseinheit als Laubholz. Im "getrockneten Zustand" (="lufttrocken" mit 15 % Wassergehalt) kommen Fichten und Lärchen auf einen Heizwert von 15,5 MJ/kg, Buchen und Eichen auf einen Heizwert von 15,0 MJ/kg. Wird stattdessen der Heizwert pro Volumen (Raummeter) betrachtet, haben Laubhölzer hingegen höhere Heizwerte als Nadelhölzer. Unsachgemäße Lagerung, Pilze und Insekten können negative Einflüsse auf den tatsächlichen Heizwert haben, der somit geringer sein kann als die angegebenen Werte.

 

Oftmals soll Brennholz mit äquivalenten Mengen an Heizöl und Erdgas verglichen werden. Dabei gilt folgende Faustformel: Ein Raummeter (rm), oftmals auch als Ster (st) bezeichnet, trockenes Laubholz ersetzt etwa 200 Liter Heizöl beziehungsweise 200 m³ Erdgas. Möchte man den Heizwert von Holz in den Brennwert umwandeln, kann näherungsweise mit einem Faktor von 1,08 gerechnet werden. Soll stattdessen aus dem Heizwert von Holz der Brennwert berechnet werden, sollte mit einem Faktor von 0,926 umgerechnet werden.

 

Was bleibt sonst noch anzumerken? Zu Heizzwecken finden natürlich zahlreiche verschiedene Holzarten Verwendung. Zu unterscheiden ist dabei hauptsächlich nach Heizwert, Brenndauer und Nutzungskomfort - sprich Flammenbild und Geruch. Mit den Heizwerten verschiedener Holzarten (hier kommen dann noch anderen Faktoren ins Spiel wie die Dichte) und deren spezifischen Brennverhalten werden wir uns im Detail in einem der künftigen Blogartikel befassen. Übrigens bietet Cermeter auch Bioholzwolleanzünder an...

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