RUM Variant 1

 

Dies ist ein Bild

RUM Variant 2

 

Dies ist ein Bild


Es war einmal in den unendlichen Weiten der Südsee, wo die Wellen wie flüssiges Silber in der Sonne glitzerten und der Duft von Salz und Abenteuer die Luft erfüllte. Die "Stolze Möwe", ein knarrendes, aber charmantes Segelschiff, segelte unter der Führung von Kapitän Jakob "Rumfass" Roderick, einem Mann, dessen Liebe zum Rum nur von seiner Abneigung gegen nüchterne Entscheidungen übertroffen wurde. Die Crew bestand aus einer bunten Mischung von Seefahrern, die alle eines gemeinsam hatten: eine Vorliebe für Geschichten, die mit Rum und Kaffee begannen und mit einem Lachen endeten.

Eines Nachts, als der Mond wie eine silberne Münze über dem Ozean hing, geschah etwas Seltsames. Die Crew hatte sich unter Deck versammelt, um bei Rum und einer Tasse starkem Kaffee Geschichten zu erzählen. Plötzlich erklang ein verführerisches Lachen, das wie eine sanfte Brise über das Deck wehte. Die Männer stürmten nach oben und sahen eine Frau, die so schön war, dass selbst die Sterne neidisch schienen. Ihre Haare waren schwarz wie die Nacht, ihre Augen glühten wie flüssiges Gold, und ihre Stimme war süßer als der beste Rum.

"Wer bist du?" fragte Kapitän Roderick, während er versuchte, nicht in ihre Augen zu starren, die ihn wie ein Strudel zu verschlingen drohten.

"Ich bin Seraphina," sagte sie mit einem Lächeln, das sowohl ein Versprechen als auch eine Warnung war. "Ich bin hier, um euch Gesellschaft zu leisten."

Die Crew, die nicht gerade für ihre Klugheit bekannt war, jubelte. Doch der Schiffskoch, ein alter Mann namens Gustav, der mehr Zähne verloren hatte, als er zählen konnte, flüsterte: "Das ist keine Frau, das ist ein Sukkubus! Sie wird uns alle ins Verderben stürzen!"

Natürlich lachte die Crew über Gustav, denn wer würde schon einer Frau widerstehen, die Rum aus der Luft zaubern konnte? Doch in der Nacht, als die Männer schliefen, schlich sich Seraphina in ihre Träume und flüsterte ihnen süße, aber gefährliche Versprechen zu.

Am nächsten Morgen erreichte die "Stolze Möwe" eine Insel, die wie ein Paradies aussah. Palmen wiegten sich im Wind, exotische Blumen blühten in allen Farben, und die Luft war erfüllt vom Gesang unbekannter Vögel. Doch die Eingeborenen, die die Crew begrüßten, waren nicht so freundlich, wie sie zunächst schienen. Sie trugen bunte Federn und bemalte Masken, und ihre Augen funkelten vor Neugier – und vielleicht ein wenig Hunger.

"Willkommen auf der Insel der Kannibalen!" rief der Häuptling, ein großer Mann mit einem Lächeln, das mehr Zähne zeigte, als nötig war. "Wir haben ein Fest vorbereitet – und ihr seid die Ehrengäste!"

Die Crew, die immer noch von Seraphinas Zauber benebelt war, nahm die Einladung an, ohne zu ahnen, dass sie selbst das Hauptgericht sein sollten. Doch Gustav, der alte Schiffskoch, hatte einen Plan. Er kochte einen riesigen Topf Kaffee, so stark, dass er selbst einen Kannibalen umhauen konnte, und mischte eine großzügige Menge Rum hinein.

Als die Kannibalen sich um das Lagerfeuer versammelten, bot Gustav ihnen den Kaffee an. "Ein Geschenk von der 'Stolzen Möwe'!" rief er. Die Eingeborenen, die noch nie Kaffee probiert hatten, tranken gierig – und fielen kurz darauf in einen tiefen, glückseligen Schlaf.

Die Crew nutzte die Gelegenheit, um zurück aufs Schiff zu fliehen. Doch Seraphina war noch immer an Bord. "Ihr könnt mir nicht entkommen," flüsterte sie, während sie sich in eine Wolke aus goldenem Rauch verwandelte.

Doch Gustav hatte noch einen letzten Trick. Er hielt ihr eine Tasse seines berüchtigten Kaffees hin. "Probier das, meine Liebe," sagte er mit einem verschmitzten Lächeln. Seraphina nahm einen Schluck, verzog das Gesicht und verschwand mit einem empörten Schrei in die Nacht.

Die "Stolze Möwe" segelte weiter, und die Crew schwor, nie wieder einer schönen Frau zu trauen – zumindest nicht, bevor sie ihren Kaffee probiert hatten. Kapitän Roderick hob seine Tasse und rief: "Auf Rum, Kaffee und Abenteuer! Und auf Gustav, den besten Schiffskoch der Südsee!"

Die Männer lachten, die Wellen sangen, und die "Stolze Möwe" segelte dem nächsten Abenteuer entgegen. Denn in der Südsee, wo die Sonne heiß und der Rum stark ist, gibt es immer eine neue Geschichte zu erzählen.