Was macht die Familie der Seifenbaumgewächse aus? Eigenschaften, Standorte und wichtige Vertreter in Deutschland.

Die Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) sind eine vielgestaltige Familie von Blütenpflanzen. Die meisten der etwa 142 Gattungen mit etwa 1900 Arten kommen in tropischen Gebieten (Südamerika, Afrika, Asien, Australien, Neuseeland und Ozeanien) vor, nur wenige Gattungen sind ausschließlich in den gemäßigten Zonen verbreitet. In Deutschland sind sie vor allem durch die Gattungen Acer (Ahorn) und Aesculus (Rosskastanie) vertreten. Die Familie wurde 1789 unter dem Namen „Sapindi“ durch Antoine Laurent de Jussieu in "Genera Plantarum" aufgestellt.

 

Eigenschaften der Seifenbaumgewächse

Seifenbaumgewächse sind verholzende Pflanzen, meist Bäume oder Sträucher, einige Arten können aber auch als Lianen wachsen. Charakteristisch sind die oft gefiederten Blätter und die zahlreichen Blüten, die meist in Büscheln oder Rispen zusammenstehen. Die Früchte sind oft Kapseln oder Beeren und enthalten meist mehrere Samen. Sie sind immergrün oder laubabwerfend. Die Samen besitzen oft einen Arillus, der giftig sein kann, solange sie unreif sind. Viele Ahornarten und -sorten werden aufgrund ihrer Eigenschaften in den gemäßigten Breiten als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet. Blasenesche und Rosskastanien sind ebenfalls Ziergehölze der gemäßigten Breiten. Sehr viele Sapindaceaearten dienen der Holzgewinnung. Einige Arten werden außerdem medizinisch, andere als Gemüse zum Verzehr genutzt.

 

Ahorn und Rosskastanie, die bekanntesten Vertreter der Seifenbaumgewächse in Deutschland, sind für ihre markanten Blätter und auffälligen Blütenstände bekannt. Sie sind in der Regel robust und anpassungsfähig und können unter verschiedenen klimatischen Bedingungen gedeihen.

 

Standorte der Seifenbaumgewächse

Seifenbaumgewächse bevorzugen im Allgemeinen Standorte mit gut durchlässigen Böden und ausreichend Sonnenlicht (zum Thema Lichtbedarf finden Sie HIER eine umfassende Übersicht). Sie kommen in verschiedenen Lebensräumen vor, von Wäldern über Wiesen bis hin zu städtischen Gebieten. In Deutschland kommen sie vor allem in Parks, Alleen und Wäldern vor.

 

Hauptvertreter der Seifenbaumgewächse in Deutschland

  • Bergahorn (Acer pseudoplatanus): Der Bergahorn ist in Europa weit verbreitet und wird sowohl als Parkbaum als auch in der Forstwirtschaft sehr geschätzt. In Mitteleuropa ist er die häufigste Ahornart. Als Pionierbaumart kann er Rohböden, Kippen und durch seine frühe und reiche Fruchtbildung auch etwas ärmere Böden erschließen. Gegenüber Stürmen ist er relativ unempfindlich. Sein Holz eignet es sich unter anderem gut als Brennholz.
  • Gewöhnliche Rosskastanie / Gemeine Rosskastanie / Weiße Rosskastanie (Aesculus hippocastanum): Die Gewöhnliche Rosskastanie kommt vor allem in Städten und Parks vor. Es handelt sich um einen großen Baum, der bis zu 30 Meter hoch werden kann und vor allem für seine markanten, handförmigen Blätter und seine großen, weißen Blütenstände bekannt ist. Ihr Holz eignet es sich unter anderem gut als Kaminholz. In Deutschland wurde die Gewöhnliche Rosskastanie zum Baum des Jahres 2005 gewählt. Außerdem war sie Arzneipflanze des Jahres 2008.
  • Spitzahorn (Acer platanoides): Der Spitzahorn, auch Spitzblättriger Ahorn genannt, ist eine Laubbaumart die bis zu 25 Meter hoch werden kann. Im Frühling wird er früher grün als die meisten andere Baumarten, die dann noch kahl sind. Als Halbschattenbaumart ist der Spitzahorn waldbaulich vielseitig und mischungsfähig verwendbar. Er gilt als gut geeignet für trockene und sehr trockene Standorte. Für nasse bis frische Standorte ist er hingegen weniger geeignet. Sein Holz eignet es sich unter anderem gut als Brennholz.
  • Feldahorn (Acer campestre): Der Feldahorn, auch Maßholder genannt, kann bis zu 25 Meter hoch werden (allerdings wächst er oft als Strauch). Er war der Baum des Jahres 2015 in Deutschland. Besonders gut gedeiht er auf nährstoffreichen, feuchten bis wechseltrockenen Böden. Die Dichte seines Holzes ist höher als die von Berg- und Spitzahorn, es lässt sich gut bearbeiten (für Tischler-, Drechsler- und Schnitzarbeiten; wird oft für Axtstiele, Spielwaren sowie Haus- und Küchengeräte verwendet) und weist einen hohen Heizwert auf womit es sich zudem gut als Brennholz eignet.

Zusammengefasst sind die Seifenbaumgewächse eine vielfältige und anpassungsfähige Pflanzenfamilie, die in Deutschland durch die Gattungen Acer und Aesculus gut vertreten ist. Allerdings sind sie durch verschiedene Krankheiten und Schädlinge bedroht, die in den letzten Jahrzehnten einige Bestände dezimiert haben.

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