Viele Menschen fragen sich, wo Waldkiefern wachsen. Was macht einen geeigneten Standort aus? Und wie alt wird die Waldkiefer, die auch Gewöhnliche Kiefer, Gemeine Kiefer, Rotföhre, Kienbaum, Weißkiefer oder Forche genannt wird? Cermeter beantwortet diese Fragen gerne.
Pinus sylvestris, die wissenschaftliche Bezeichnung der Wald-Kiefer (die Botaniker nutzen einen Bindestrich zwischen Wald und Kiefer), ist die am zweithäufigsten (nach der Rotfichte) angebaute Baumart Deutschlands und war 2007 Baum des Jahres. Sie wächst im gesamten eurasischen Raum - vom Polarkreis im Norden bis in den Süden der Türkei sowie von Westdeutschland bis weit in den Osten nach Asien hinein. Einzelne Vorkommen sind zudem in den Pyrenäen und in Schottland bekannt. In der Weihnachtszeit findet man sie ab und zu auch als Christbaum beziehungsweise Weihnachtsbaum in mitteleuropäischen Wohnzimmern - mehr als nur ein Geheimtipp, obwohl sie etwas schwieriger zu schmücken sind als andere Nadelbäume. Waldkiefern gehören übrigens zur Familie der Kieferngewächse, wissenschaftlich als Pinaceae bezeichnet.
Kontinentales Klima bekommt der Waldkiefer sehr gut (Frosthärte bis -36°C), die sandigen Regionen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns, das bayerische Alpenvorland, die nordwestdeutschen Geestgebiete sowie der Oberrheingraben zwischen Karlsruhe und Mainz/Frankfurt sind Verbreitungsschwerpunkte innerhalb der Bundesrepublik. Waldkiefern wachsen sowohl auf lockeren sandigen Böden als auch auf lehmigen und felsigen Böden. Dabei bilden sie jeweils angepasste unterschiedliche Wurzelsysteme aus.
Welche Standorte sind gut geeignet für Pinus sylvestris? Auf nährstoffarmen Böden sind sie oftmals anzutreffen da sie in dieser Hinsicht recht anspruchslos sind (und somit einen Vorteil gegenüber anspruchsvolleren Baumarten haben). Wichtig ist hingegen ausreichend Licht - die Waldkiefer ist eine typische Lichtbaumart / Lichtholzart. Deswegen bitte nicht zu eng pflanzen sondern ausreichend Abstand lassen. In der Regel werden Kiefern, je nach Quelle, bis zu 500 Jahre oder bis zu 600 Jahre alt, in Ausnahmefällen sogar bis zu 1.000 Jahre.
Wofür wir das Holz der Waldkiefer verwendet? Im Bereich der energetischen Nutzung spielt Kiefernholz mit einem Brennwert von etwa 4,4 kWh/kg beziehungsweise 1.700 kWh/rm eine sehr wichtige Rolle. Dabei wird es sowohl in Form von Scheitholz für den Hausbrand verwendet als auch in Form von Hackschnitzeln, Holzpellets und -briketts für die entsprechenden Heizsysteme. Als Wald- und Industrierestholz wird es zudem in Biomasseheizwerken und Biomasseheizkraftwerken als Primärenergieträger genutzt. Darüber hinaus liefern Waldkiefern ein interessantes Nutzholz welches beispielsweise als Bauholz (sowohl im Innenausbau wie auch bei Außenanwendungen), als Gartenholz, für Möbel, Massivholzdielen und Hobeldielen, Profilholz, Leisten und so weiter Anwendung findet.
Quellen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Waldkiefer
- Karopka Manuel, Milad Mirjam (2007): Die Waldkiefer - Baum des Jahres 2007
- https://www.baum-des-jahres.de/baeume-1989-2017/die-wald-kiefer
- https://www.waldwissen.net/wald/baeume_waldpflanzen/nadel/fva_waldkiefer/index_DE
- https://www.baumkunde.de/Pinus_sylvestris
Kommentar schreiben
Kiefer (Freitag, 26 Februar 2021 20:46)
In welchen Ländern wachsen Kiefern
Cermeter GbR (Donnerstag, 11 März 2021 15:17)
Kiefern wachsen auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde, bevorzugt in kühl-feuchten Klimabereichen. Wobei es 113 verschiedene Arten gibt die sich jeweils an die lokalen Herausforderungen angepasst haben. Also von Mexiko, USA und Kanada über Europa und Nordafrika (Marokko, Algerien, Ägypten, Libyen, ...) und Russland bis nach Asien - Korea, Vietnam, China, Japan und so weiter.