Was macht die Familie der Buchengewächse aus? Eigenschaften, Standorte und wichtige Vertreter in Deutschland.

Die Buchengewächse, wissenschaftlich als Fagaceae bekannt, sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Buchenartigen (Fagales). Sie umfassen etwa acht Gattungen und 900 Arten. Alle Arten der Familie Fagaceae sind verholzende Pflanzen und wachsen meist als Bäume, nur selten Sträucher. Sie sind teilweise immergrün und teilweise laubabwerfend. Alle Buchengewächse gehören zu den Laubbäumen. Die Familie Fagaceae gliedert sich wiederum in zwei Unterfamilien:

  • Unterfamilie Fagoidea: Hierzu gehören die Buchen (etwa 11 verschiedene Arten, je nach wissenschaftlicher Quelle).
  • Unterfamilie Quercoideae: Hierzu gehören unter anderem Kastanien, Scheinkastanien und Eichen.

 

 

Eigenschaften der Buchengewächse

Die Buchengewächse sind für ihre spiralig angeordneten, einfachen Blätter und ihre charakteristischen Früchte, die als Nüsse bezeichnet werden, bekannt. Die Blätter sind in der Regel gezähnt oder gelappt. Nebenblätter sind vorhanden. Die Pflanzen produzieren männliche und weibliche Blüten, die oft in separaten Blütenständen vorkommen. Die Nüsse sind oft von einer harten Schale und einer schützenden Hülle umgeben. Die Früchte werden durch Tiere verbreitet. Die Pollenverbreitung erfolgt fast immer durch den Wind, aber bei einigen Arten, besonders der Gattung Castanea, durch Insekten. Die Samen sind oft intensiv von Haaren umgeben, die im Endokarp ihren Ursprung haben. Die Chromosomengrundzahlen betragen meist x = 12, selten 11, 13 oder 21.

 

Standorte der Buchengewächse

Buchengewächse sind vor allem in den kalten bis gemäßigten, teilweise aber auch in den subtropischen bis tropischen Regionen der Nordhalbkugel weit verbreitet. Sie sind an verschiedene Standorte angepasst und können in einer Vielzahl von Lebensräumen wachsen, von trockenen Wäldern bis hin zu feuchten Wäldern und Mooren. Einige Arten sind auch in der Lage, auf armen oder gestörten Böden zu gedeihen.

 

Wichtige Vertreter in Deutschland

In Deutschland sind mehrere Arten von Buchengewächsen heimisch und spielen eine wichtige Rolle in der Forstwirtschaft und im Naturschutz.

  • Rotbuche (Fagus sylvatica): Die Rotbuche ist der häufigste Vertreter der Buchengewächse in Deutschland und bildet große Waldgebiete, insbesondere in den Mittelgebirgen und den Alpen. Mit einem Anteil von momentan circa 15 % (Tendenz steigend) ist die Rotbuche der häufigste Laubbaum in den Wäldern Deutschlands. In der Schweiz beträgt ihr Anteil derzeit etwa 19 % und in derzeit etwa Österreich 10 %. Sie ist ein typischer Herzwurzler.
  • Stieleiche (Quercus robur): Die Stieleiche ist weit verbreitet und anpassungsfähig, sie wächst sowohl auf trockenen Sandböden als auch auf feuchten Moorböden. Sie ist für ihre mächtige Gestalt und ihre wertvollen Eicheln bekannt. Die Stieleiche mit einem Heizwert von etwa 15 MJ/kg ein hervorragendes Brennholz.
  • Traubeneiche (Quercus petraea): Die Traubeneiche ist eine weitere wichtige Eichenart in Deutschland, die auf trockeneren und nährstoffärmeren Standorten als die Stieleiche vorkommt. Im Gegensatz zur Stieleiche meidet sie staunasse und wechselfeuchte Böden. Das Holz der Traubeneiche wird vielseitig verwendet: im Wasserbau, als Bauholz, für Schwellen und Pfähle, im Innenausbau für Treppen und Fußböden und massiv als Möbelholz.
  • Edelkastanie / Esskastanie (Castanea sativa): Sie ist der einzige europäische Vertreter der Gattung Kastanien (Castanea). Sie wächst als sommergrüner Baum und bildet essbare, stärkereiche Nussfrüchte. Weil sie sehr anpassungsfähig ist und gut mit Wärme und trockenen Böden zurechtkommt, gilt sie mit Blick auf den Klimawandel in Mitteleuropa als Baum der Zukunft.

Buchengewächse sind nicht nur wegen ihrer wirtschaftlichen, sondern auch wegen ihrer ökologischen Bedeutung wichtig. Sie bieten einer Vielzahl von Tierarten Lebensraum und Nahrung und tragen zur Stabilität und Gesundheit der Ökosysteme bei, in denen sie vorkommen. Viele Arten der Buchengewächse liefern wertvolles Holz. Von einigen Arten werden die Samen roh oder gegart gegessen; aus einigen Arten wird zudem Öl gewonnen.

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