Was macht die Familie der Ulmengewächse aus? Eigenschaften, Standorte und wichtige Vertreter in Deutschland.

Heute wollen wir uns mit den Ulmengewächsen beschäftigen - einer weiteren interessanten Pflanzenfamilie. Wissenschaftlich werden sie auch Ulmaceae bezeichnet. Sie sind eine Familie von blühenden Pflanzen, die weltweit in gemäßigten bis tropischen Regionen verbreitet sind - schwerpunktmäßig auf der Nordhalbkugel der Erde. In Deutschland sind sie vor allem durch die Gattung der Ulmen (Ulmus) vertreten. Die Baumfamilie der Ulmengewächse lässt sich unterteilen in etwa sieben Gattungen und etwa 35 Arten.

 

Eigenschaften der Ulmengewächse

Die Ulmengewächse sind in der Regel Laubbäume oder Sträucher. Sie zeichnen sich durch ihre asymmetrischen, einfachen Blätter aus, die oft eine gezackte oder gesägte Kante haben. Selten sind sie immergrüne (also im Winter laubbehaltende), stattdessen meistes laubabwerfende Laubbäume (oder Sträucher). Die Blüten sind klein und unscheinbar, oft in Büscheln zusammengefasst. Die Früchte sind in der Regel flache, geflügelte Samen, die als Samara bekannt sind. Die Ulmen, die bekanntesten Vertreter der Ulmengewächse, sind für ihre Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit bekannt. Sie können mehrere hundert Jahre alt werden und sind in der Lage, unter verschiedenen klimatischen Bedingungen zu gedeihen.

 

Standorte der Ulmengewächse

Ulmengewächse bevorzugen in der Regel Standorte mit gut durchlässigen Böden und ausreichend Sonnenlicht (zum Thema Lichtbedarf finden Sie HIER eine umfassende Übersicht). Sie sind in verschiedenen Lebensräumen zu finden, von Wäldern über Grasland bis hin zu städtischen Gebieten. In Deutschland sind sie vor allem in Parks, Gärten, Alleen und Wäldern zu finden.

 

Hauptvertreter der Ulmengewächse in Deutschland

In Deutschland sind vor allem drei Arten von Ulmen verbreitet: die Feld-Ulme (Ulmus minor), die Berg-Ulme (Ulmus glabra) und die Flatter-Ulme (Ulmus laevis).

  • Die Feld-Ulme ist in ganz Deutschland verbreitet und bevorzugt feuchte Standorte in Flussauen und an Waldrändern. Sie ist ein mittelgroßer bis großer Baum, der bis zu 30 Meter hoch werden kann. Sie war im Jahr 2016 Ungarns Baum des Jahres.
  • Die Berg-Ulme ist vor allem in den Bergregionen Süddeutschlands zu finden. Sie bevorzugt kühle, feuchte Standorte und kann bis zu 40 Meter hoch werden. Die Berg-Ulme war 1992 Deutschlands Baum des Jahres. Außerdem war sie 1999 Ungarns Baum des Jahres.
  • Die Flatter-Ulme ist vor allem in Ost- und Süddeutschland verbreitet. Sie bevorzugt feuchte Standorte an Flussufern und in Auenwäldern. Sie ist ein großer Baum, der bis zu 35 Meter hoch werden kann. Unter dem Aspekt des Artenschutzes kommt der Flatterulme eine herausragende Rolle zu, da sie für bestimmte Arten den einzigen Lebensraum bildet. Richtig interessant ist sie des Weiteren für Imker als Bienennährgehölz. Im Jahr 2019 war sie Deutschlands Baum des Jahres.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ulmengewächse eine vielseitige und widerstandsfähige Pflanzenfamilie sind, die in Deutschland durch die Gattung der Ulmen gut vertreten ist. Trotz ihrer Beliebtheit und Verbreitung sind sie jedoch durch die Ulmenkrankheit, eine durch einen Pilz verursachte Krankheit, bedroht, die in den letzten Jahrzehnten viele Ulmenbestände dezimiert hat.

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